Archive for June, 2010

Deutsche Exporte nach Iran steigen und steigen

June 30, 2010

Wenn es noch einer einzigen Begründung bedurft hätte, warum Deutschland endlich Ernst mit eigenen Sanktionen machen muß, dann sind es die 13% Zuwachs an Exporten von Deutschland nach Iran die bisher im Jahr 2010 erzielt worden sind.

Es ist eine Zahl der Schande, eine Zahl die ein Schlag ins Gesicht all der Menschen in Deutschland und Iran sind, die sich mit Mut und Lebensgefahr gegen das Mullahregime stellen und für einen freies und demokratisches Persien einsetzen.

Kein Wunder wenn sich die Wirtschaftslobbyisten schamlos gegen Sanktionen aussprechen, verdienen Sie doch am Leiden der Menschen im Iran. Was macht es da, daß Sie mit ihren schmutzigen Geschäften auch die Werte und die Moral Deutschlands verkaufen.

Ein Land das jeden Einwanderer danach abfragt, ob er diese Grundwerte teilt, es aber nicht schafft oder schaffen will sein finanzielles Interesse diesen Grundwerten unterzuordnen.

Deutscher Kammerchef im Iran kritisiert Sanktionen scharf

June 30, 2010

Der Chef der Deutschen Aussenhandelskammer (AHK Iran) hat im iranischen Tabriz die UN und EU-Sanktionen scharf kritisiert. Nach Aussage von D.Bernbeck dem Geschäftsführer der Kammer sind die UN Sanktionen „sinn- und nutzlos“, „schaden nur kleinen Firmen, während größere Firmen weiterhin Wege finden Ihre Geschäfte aufrecht zu erhalten“. In entwaffnender Offenheit kritisiert Bernbeck die Sanktionen als „sinnlose Spielereien“ die für keinen der beteiligten Vorteile brächten.

Während die Verbände und Kammern sich in Deutschland politisch korrekt äußern und sogar den „Primat der Politik“ (DIHK-Pressemeldung) anerkennen, wird weit weg von Zuhause also Klartext geredet. Die skandalösen Äusserungen von Bernbeck folgen dem vom ARD-Magazin „Kontraste“ aufgedeckten Versuch der Deutschen Industrie- und Handelskammern, die Iransanktionen mit Hilfe eines konspirativen Arbeitskreises in Dubai zu umgehen. Welchen Sinn macht es, wenn Deutschland in der EU für klare Signale an den Iran eintritt, offizielle Wirtschaftsvertreter im Iran aber die klaren politischen Vorgabe kritisieren. Völlig inkonsequent wird es, wenn man, Dank Recherchen des Politikwissenschaftlers Matthias Küntzel weiß, daß diese Deutsche Aussenhandelskammer im Iran auch noch Deutsche Steuergelder für Ihre Arbeit erhält. Welchen Sinn macht es überhaupt, wenn die Deutsche Regierung sich international für Sanktionen ausspricht und verborgen von der Öffentlichkeit eine eigene Stelle zur Handelsförderung in Tehran unterhält ? (zum ganzen Artikel aus farsnews)

Zurückhaltung im Iran business 2

June 7, 2010

Mit größter Zurückhaltung werden die nächsten Geschäfte mit dem diktatorischen Mullahregime vorbereitet. Der passende Platz ist diesmal eine Messe in Tehran: Iranconmin Messe für Bergbau, Baumaschinen und Baustoffe. Wieder eine gute Gelegenheit für die Firmen des iranischen Atomprogrammes sich anzuschauen was noch fehlt… Organisiert wird das ganze in guter Kooperation:

  • IMAG/ Münchner Messe Gesellschaft
  • IIEC – Iran International Exhibition Company Co., Tehran
  • TPO – Trade Promotion Organization of Iran, Tehran
  • Ministry of Industry and Mines, Tehran
  • Iran Mine House, Tehran
  • VDMA – German Engineering Association, Germany

Die Messe Nr.1 der Region wird als hervorragender Platz zum Knüpfen von neuen und vertiefen bestehender Handelsbeziehungen beworben. Da ist es nur logisch wenn der Bereich Bergbaumaschinen den Schwerpunkt der Messe 2010 bildet, so in der Pressemitteilung zu der Messe. Hat ja auch was mit Tunneln und unterirdischen Anlagen zu tun. Da hat man bestimmt Bedarf im “interessantesten Markt der Region”. Wie sehr wollen sich deutsche Unternehmen eigentlich noch für das Mullah-Regime engagieren ? Wollen diese Menschen wirklich ruhig in Tehran ihren Geschäften nachgehen, während nur wenige Kilometer entfernt im Ewin-Gefängnis Menschen gefoltert, vergewaltigt und getötet werden, die nur für Freiheit und Demokratie eingesperrt sind ? Ist es wirklich egal,  solange die Kasse stimmt ?